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die steirische Harmonika

Transponieren auf der Steirischen Harmonika

Transponieren auf der Steirische Harmonika

Benennung der Reihen

Dreireiher-Griffschrift auf der Vierreiher (innere Reihen) umsetzen

Dreireiher-Griffschrift auf der Vierreiher (äußere Reihen) umsetzen

Traditionelle Bauart mit Mollbässen

Neuere Bauart mit Übergangsbässen

Weitere Transponiermöglichkeiten

Vierreiher-Griffschrift auf der Dreireiher umsetzen?

 Transponieren mit dem Quetschnzirkel

Transponieren auf der Steirischen

Sie besitzen eine vierreihige Harmonika und möchten nach Griffschrift für die Dreireiher spielen? Oder Sie wollen ein Stück auf einer anderen Reihe spielen, als es gesetzt ist? Natürlich geht das, ist gar nicht so schwer.

Für die folgende Erklärung gehe ich von einer vierreihigen A-D-G-C-Harmonika aus. In allen anderen auf Harmonikas verschiedener Bauarten möglichen Tonarten sind nur die Tonartnamen auszutauschen. Die Erklärung gilt für jede Harmonika, egal in welcher Stimmung. Und falls Sie gar eine der seltenen fünfreihigen Harmonikas besitzen, die Erklärung gilt ebenfalls, Sie haben halt eine Mittlere Reihe mehr.

Ich verwende hier Ausdrücke wie 1. Stufe, 4. Stufe, 5. Stufe, Doppeldominante. Falls Ihnen als Griffschriftspieler diese Ausdrücke nichts sagen, sollten Sie vielleicht meine Erklärung auf der Seite "einfache Mehrstimmigkeit" lesen, auch wenn Sie nur nach Griffschrift spielen wollen.

Ich verwende hier bereits meine "neuere" Schreibweise der Basstasten. Die innere Bassreihe wird durch eine hochgestellte Zwei (2)gekennzeichnet. Genaueres zur Bassbenennung habe ich auf Stammtischmusik.at/Griffschrift geschrieben.

Benennung der Reihen

Ich taufe die Reihen einfach nach den Namen der zugehörigen Basstasten in der Griffschrift. Falls Ihnen andere Namen der Reihen geläufiger sind, müssen Sie halt umdenken, oder Sie drucken diese Seite aus und ändern die Namen nach Ihrem Belieben.

Bauart Harmonika Name der Reihe Lage der Reihe angenommene Tonart

Dreireiher (A-D-G)

A-Reihe (erste) Äußere Reihe A-Dur
B-Reihe (zweite) Mittlere Reihe D-Dur
C-Reihe (dritte) Innere Reihe G-Dur

Vierreiher (A-D-G-C)

A-Reihe (erste) Äußere Reihe A-Dur
B-Reihe (zweite) Mittlere Reihe D-Dur
C-Reihe (dritte) Mittlere Reihe G-Dur
D-Reihe (vierte) Innere Reihe C-Dur

Dreireiher, Benennung der Basstasten laut Rosenzopf:

C2 c2 B b2 b2
C c B b A a

Vierreiher, Benennung der Basstasten laut Rosenzopf:

D2 d2 C2 c2 B b2 A2
D d C c B b A a

Dreireiher-Griffschrift auf der Vierreiher (innere Reihen) umsetzen

Am einfachsten ist es, ein für die Dreireiher gesetztes Stück auf den drei inneren Reihen der Vierreiher zu spielen, also auf der A-D-G-C-Harmonika in D-G-C. Eine einzige Taste ist anders besetzt, ist umzulernen, und das nur im Zug.

Ich taufe als erstes die Reihen um: Die äußere Reihe ignoriere ich, als ob sie nicht vorhanden wäre, die zweite (B-)Reihe ist meine neue A-Reihe, die dritte (C) wird zur B-Reihe und die vierte, innere Reihe (D) wird zur C-Reihe. Das Gleiche gilt für den Bass.

Betrachten Sie die Griffbilder auf den Seiten für die vierreihige und für die dreireihige Harmonika. Die innere Reihe ist auf beiden Bildern vollkommen gleich, sowohl in Druck als in Zug, ist daher einfach so zu spielen, wie sie gesetzt ist. Die mittlere (jetzt dritte) Reihe genauso.

Im Zudruck stimmt das auch für die äußere (jetzt zweite) Reihe. Nur im Zug fehlt der Dreireiher auf der A- Reihe der Gleichton, (der 5. Ton der Tonleiter), wurde daher in den Noten nicht berücksichtigt, ist aber ohnedies in der B- Reihe vorhanden. An seiner Stelle (6. Taste bei einer normal gebauten Harmonika) war der 6. Ton vorgesehen. Diesen einen 6. Ton muss ich nun, wenn ich ihn brauche, auf der tatsächlich äußeren Reihe suchen, aber nur im Zug (8. Taste bei einer normal gebauten Harmonika). Das ist der einzige Unterschied, der einfach einzulernen ist.

Griffbild Harmonika Vierreiher, zweite Reihe, Zug

C-Reihe 4. b3 4 6 1 b3 4 6 1 b3 5
B-Reihe 3. b7 1 3 5 b7 1 3 5 b7 2 3
A-Reihe 2. 4 5 7 2 4 5 7 2 4 6 7 2
X-Reihe 1 2 #4 6 1 3 #4 6 1 3 #4 6 1
Tiefe Lage Mittlere Lage Hohe Lage

Ein weiterer Unterschied, der aber nicht wichtig ist: Sie haben nun die Möglichkeit, auch in der A-Reihe Wechselbass zu spielen (mit dem X-Bass). Die hier (z) genannten Basstasten vergessen Sie einfach, die brauchen Sie in diesem Fall nicht mehr.

C2 c2 B2 b2 (z)

(z)

(z)

C c B b A a X (z)

Ein praktisches Beispiel: Den Anneliesenwalzer habe ich für die Dreireiher gesetzt. Sie wollen ihn auf der Vierreiher spielen, und zwar auf den drei inneren Reihen. Sie beginnen einfach die I. Melodie in der dritten Reihe, auch mit den Bässen für die dritte Reihe, tun einfach so, als ob Ihre erste Reihe nicht vorhanden wäre. Im ersten Takt der II. Melodie (dritte Notenzeile) passt der 5. Ton nicht mehr. (Das ist immer der 6. Knopf, die Taste, die im Griffbild an der Stelle des "a" steht.) Sie spielen einfach statt dieser Taste den 8. Knopf der äußersten Reihe, das gilt natürlich genauso für den 3. Takt der nächsten Zeile. Und alles ist in Ordnung, klingt richtig.

Dreireiher-Griffschrift auf der Vierreiher (äußere Reihen) umsetzen

Es gibt verschiedene Bauweisen der Harmonika, ich erkläre hier die Umsetzung auf der traditionellen Bauweise mit Mollbässen und auf der neueren Bauart mit Übergangsbässen:

Traditionelle Bauweise mit Mollbässen

Nach Griffschrift in A-D-G auf der A-D-G-C--Harmonika zu spielen, also auf der äußeren Reihe, ist schon etwas schwerer, da die Spielweise der inneren Reihe (dritte Reihe der Dreireiher) auf eine mittlere Reihe (dritte Reihe der Vierreiher) umzusetzen ist. Es ist aber ebenfalls zu erlernen.

 Hier brauche ich die Reihen im Diskant nicht umzutaufen. Betrachten Sie die zugehörigen Griffbilder. Für die äußere Reihe ändert sich nichts, sie ist genauso  zu spielen, wie in der Griffschrift vorgesehen.

Auch die mittlere Reihe ist eins zu eins auf die nun zweite (noch immer mittlere) Reihe zu übertragen, kein Problem.

Die innere Reihe soll nun auf der dritten Reihe gespielt werden. Wie Sie auf dem zuständigen Griffbild sehen, fehlte in allen Lagen für die Griffschrift der 4. Ton, musste daher auf Zug gesetzt werden. Das ist auf der Vierreiher nicht mehr nötig, da dieser Ton in der 4. Reihe ja vorhanden ist. Falls Ihr Stück mitten im Takt von Druck auf Zug wechselt, ist dies normalerweise darauf zurückzuführen. Sie sollten dann diesen Zugwechsel nicht mehr machen, sondern den Ton (oder Akkord) in der vierten Reihe suchen und spielen. Allerdings ist es meist kein Problem, derartige Passagen weiterhin so zu spielen, wie in der Griffschrift vorgesehen. Es ist wohl umständlicher zu spielen, aber häufig nicht falsch.

Für die 4. Stufe, erkennbar am C2-Bass, gilt das nicht. Überall, wo in der Griffschrift für die Dreireiher der C2-Bass mit c2-Akkord (in Zug) vorkommt, ist in der Rosenzopf-Schreibweise die 4. Stufe gemeint. Spielt man so, wie geschrieben, dann erklingt ein eindeutig falscher Bassakkord. Hier müssen Sie die Noten unbedingt umschreiben oder umdenken. Und zwar ist statt des C2-Akkordes im Zug der D-Akkord für die 4. Reihe im Druck zu spielen (im Bassbild unten als C2 bzw. c2 umbenannt). Dazu müssen dann aber auch die Melodietöne an neuer Stelle gesucht werden. Kleine Hilfe: Die Dreiklangstöne der 4. Stufe (4-6-1) finden Sie alle in der vierten Reihe, wie sie am Griffbild leicht feststellen können. Weitere kleine Hilfe: Es sollen (fast) immer ganze Takte in der ersten Stufe (Druck dritte Reihe), in der fünften Stufe (Zug dritte Reihe) oder in der vierten Stufe (nun Druck in der vierten Reihe) gespielt werden. Die z-Bässe und die äußere Reihe beim Diskant vergessen Sie einfach.

(z) (z) (z) (z) B2

b2

(z)
C2 c2 C c B b A a

Ein praktisches Beispiel: Der Anneliesenwalzer, dritter Teil

.Anneliesenwalzer, 3. Teil auf der 3. Reihe der Vierreiher

 Im Notenblatt sehen Sie die Griffschrift, geschrieben für die Dreireiher. Oberhalb füge ich die Version für die Vierreiher ein. Takt 1 und 2 stehen in der 4. Stufe, mussten daher geändert werden. Der in der inneren Reihe schwer zu greifende Anfangsakkord ist auf der Vierreiher wesentlich leichter zu greifen, aber eben anders als notiert. Das Gleiche gilt für die Takte 9 und 10.

Im Takt 7 (4. und 5. Akkord) kommt trotz erster Stufe in den Noten der 4. Ton vor, der auf der Dreireiher nur mit Zwischenzug spielbar ist. Hier habe ich gezeigt, dass er in der 4. Reihe leicht zu finden ist. Im Übrigen blieb der Satz unverändert, nur die Basstasten wurden angepasst. Mit etwas Übung spielt man den Bass aber ohnedies automatisch, diese Anpassung ist daher nicht schwierig.

Harmonika-Bauart mit Übergangsbässen

Der einzige mir bekannte Vorteil der Bauart mit Übergangsbässen ist: Sie können jedes in Griffschrift für die Dreireiher gesetzte Stück ohne jedes Problem auch auf den äußeren Reihen der Vierreiher spielen, so wie es geschrieben ist. Sie brauchen also nichts umlernen. Die z-Bässe und die innere Reihe beim Diskant vergessen Sie einfach.

(z) (z) C2 c2 B2

b2

(z)
(z) (z) C c B b A a

Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass kleinere Umstellungen im Satz, wie ich sie oben beschrieben habe, das Spielen wesentlich erleichtern können - und damit ist dieser Vorteil schon fast wieder dahin. Er wiegt auch nach meiner Meinung überhaupt nicht den Nachteil auf, dass Mollbässe entweder vollständig fehlen oder schwierig zu greifen sind. Ich empfehle weiterhin, eine Harmonika mit Mollbässen zu spielen.

Weitere Transponiermöglichkeiten

Wenn Sie die oben angeführten Regeln berücksichtigen, können Sie jedes Stück auf jeder Reihe der vierreihigen Harmonika spielen. Zwischen den beiden mittleren Reihen zu wechseln ist ohnedies kaum ein Problem. Ganz allgemein ist es nur etwas schwieriger, eine Melodie auf der äußeren Reihe zu spielen als auf den mittleren oder der inneren Reihe. Dazu sollten Sie sich die diesbezüglichen Griffbilder einprägen.

Vierreiher-Griffschrift auf der Dreireiher umsetzen?

Sie haben eine dreireihige Harmonika und wollen darauf Stücke spielen, die für vierreihige Harmonikas gesetzt sind? Da muss ich passen, kann ich Ihnen nicht helfen.

Es gibt drei Möglichkeiten:

Es werden in diesem Stück Harmonien oder chromatische Töne verwendet, die auf der Dreireiher nicht vorhanden sind: Dieses Stück ist also auf der Dreireiher überhaupt nicht spielbar.

Das Stück wurde, beispielsweise wegen der leichteren Griffweise, für vier Reihen gesetzt, obwohl dies nicht unbedingt notwendig wäre: Hier können Sie mit sehr guten musikalischen Kenntnissen etwas machen, das ist aber von Stück zu Stück verschieden und außerdem recht mühsam, ich würde auch davon die Finger lassen.

Es gibt aber auch Stücke, die im Prinzip auf der Dreireiher genauso zu spielen sind, wie auf der Vierreiher. (Ich sehe eigentlich nicht ein, warum sie dann unnötigerweise für Vierreiher geschrieben sind, möglicherweise, damit der Hefteschreiber sein gleiches Griffschriftheft zwei Mal verkaufen kann?)

Ich kann Ihnen aber keine allgemein gültigen Hinweise geben, welche dieser drei Arten von Griffschrift Sie vor sich haben. Dazu sind musikalische Kenntnisse nötig, die Ihnen eigentlich auch ermöglichen, nach normalen Noten zu spielen, und dann brauchen Sie diese Frage nicht zu stellen.

Ich empfehle Ihnen, als Anfänger auf der Griffschrift nur nach zu Ihrer (dreireihigen) Harmonika passenden (dreireihigen) Griffschriftstücken zu spielen, umgekehrt können Sie dreireihige Stücke auf der vierreihigen Harmonika spielen, das erkläre ich weiter oben. Als Fortgeschrittener können Sie dann lernen, nach Noten zu spielen, und wenn Sie das können, werden Sie diese Frage nicht mehr stellen.

Angeblich werden von einem großen Verlag Griffschrift-Hefte verkauft, für Vierreiher gesetzt, auch für Dreireiher spielbar. Fragen Sie den Verkäufer, wie Sie diese Vierreiher-Griffschrift auf der Dreireiher umsetzen können. Kann er Ihnen diese Frage beantworten, dann würde ich mich freuen, seine Antwort von Ihnen zu erfahren, ich lerne gerne dazu. Kann er es Ihnen nicht sagen, dann kaufen Sie entweder eine vierreihige Harmonika - oder kaufen Sie einfach diese Noten nicht. Es gibt genug andere, gut gesetzte Griffschrift-Ausgaben für dreireihige Harmonika. Wenn Ihr Musikalienhändler keine lagernd hat - im Internet sind genug zu finden.

Transponieren mit dem Quetschnzirkel

Mit dem Tool Quetschnzirkel (siehe Videos unten) können Sie nicht nur alle auf der Steirischen möglichen Akkorde als Griffbild finden, können damit nicht nur Volksmusik, sondern auch etliche andere Musikrichtungen begleiten, soweit dies auf der Steirischen überhaupt möglich ist. Sie können diese Akkorde auch transponieren, allerdings eher nicht ganze Stücke, sondern nur einzelne für Begleitung nötige Akkorde. Mit dem Online-Tool ist es auch unterwegs leicht möglich, sich die bei einem Stück benötigten Begleit-Akkorde schnell herauszusuchen. Noch mehr kann der eigentliche Quetschnzirkel, einstellbar für alle 12 Tonarten, bringt er folgende Akkorde: Dur-Dreiklang, Moll-Dreiklang, Dominant-Septakkord, verminderter Dreiklang, übermäßiger Dreiklang, Major-Septakkord, Moll-Septakkord, vollverminderter Septakkord, halbverminderter Septakkord, Sus4-Dreiklang, Sus4-Septakkord. Er gibt auch Griffschrift an für den, der dies benötigt, und angeblich (ich habe es nicht gezählt) mehr als 200 Griffe für 132 Akkorde. Allerdings ist pro Tonart nur eine Lage vorgegeben, wollen Sie das variieren, in tieferer oder höherer Lage begleiten, das finden Sie auf der Seite Begleitung auf der Steirischen, allerdings nur für die wichtigsten Akkorde. Und wenn Sie doch einmal brauchen, wie das Spiel in anderen Lagen geht, zeige ich das für zweistimmige Akkorde auf Lagenspiel zweistimmig, für dreistimmige Akkorde auf Lagenspiel dreistimmig.

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