Wie lernt man Harmonika?Die (angeblich) überlieferte Methode ist, sich dem Großvater gegenüber zu setzen und ein Stück Griff für Griff von ihm abzuschauen. Dies ist auch eine sehr gute Methode, allerdings nur, wenn Sie einen passenden Großvater auftreiben können. Allenfalls tut es auch ein Freund. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, einen Freund zu finden, der 1) die Geduld dazu aufbringt und 2) bereits gut genug spielt, um Ihnen nichts Falsches beizubringen. LehrvideosEs gibt diese Lehrmethode allerdings auch im Internet, mit Videos bester Qualität. Sind Sie ein visueller Typ, dann werden Ihnen die Seiten von Ferdinand Baumgartner sicher helfen, Ihr Instrument zu verstehen. Sie finden dort jede Menge Grundwissen, einige Noten und vor allem viele Griffe mit zugehörigem echten Harmonika-Klang, viele Übungen und zugehörige Videos und noch einiges, um die Harmonika wirklich kennen zu lernen. In der nächsten Seite habe ich diese Videos sogar in einfacherer Art eingefügt.. Dafür stelle ich auf der Seite Lehrvideos auch andere Lehrvideos vor. Schulen, Kurse, LehrerIn manchen Musikschulen und Konservatorien wird Harmonika gelehrt, leider sind es noch viel zu wenige. Hier geschieht dies manchmal auch nach der Großvater-Methode, manchmal nach Noten, meist aber nach der Griffschrift. Allerdings haben einige Musikschulleiter ihre eigene Art von Griffschrift entwickelt. Und manche davon kann ich so gar nicht empfehlen. Natürlich gibt es (fast) überall Harmonikaspieler, die oft bereit sind, ihr Können weiterzugeben. Jeder hat so seine eigene Lehrmethode und seine eigenen Lehrwerke. Sie können diverse Kurse besuchen, an Wochenenden, etwa bei mir in Niederösterreich, oder die Musikantenschulungen der Volksliedwerke und anderer Verbände, etwa in Verbindung mit einem Urlaub. Die Grundlage für das Spiel bekommen Sie schon in einem Wochenende vermittelt; um Harmonikaspielen wirklich zu lernen, reicht auch eine ganze Woche bei weitem nicht aus. Manche brauchen ein halbes Jahr, bei vielen dauert es einige Jahre, bis man mit dem eigenen Lernerfolg zufrieden ist. Allerdings, manche Leute so wie ich sind nie zufrieden, lernen immer weiter. Sie wollen einen Lehrer finden, der Ihnen das Harmonikaspiel nicht übers Internet, sondern persönlich beibringt. Dazu ist unter anderem die Seite Harmonikainfo.eu recht gut geeignet (auch, weil sie von meiner Seite etliche Informationen genommen hat). Auf der Unterseite Lehrerbörse finden Sie nicht nur Lehrer, vor allem im deutschsprachigen Raum, mit diversen Informationen dazu. Sie finden da sogar einen Plan, auf dem alle Standorte der Lehrer eingetragen sind, dadurch kann man auch vom eigenen Wohnort abhängig einen Lehrer finden. Und falls Sie selbst Lehrer sind, Sie können sich dort eintragen und dadurch Schüler finden. GriffschriftFür den Selbstunterricht empfehle ich die Griffschrift. Etwas Musikalität und günstiger Weise auch etwas Notenkenntnis sollten Sie dazu aber schon mitbringen. Ich kenne aber doch etliche wirklich gute Spieler, die sich das Harmonikaspiel selbst beigebracht haben, teilweise schon neben der Schule, teilweise erst nach der Pensionierung. Dazu geeignete Lehrwerke gibt es viele, einige liste ich auf der Seite "Schulwerke" auf. Auf keinen Fall sollten Sie einen Lehrer, eine Schule nehmen, der nur behauptet, "Harmonika spielt man nach der Griffschrift." Diese Ausschließlichkeit stört mich. Die Griffschrift ist zwar eine gute Sache, um schnell Erfolge zu erzielen. Max Rosenzopf hat sie 1975 für die Steirische adaptiert, die Harmonika wurde aber mehr als hundert Jahre vorher erfunden, und die Leute haben damals auch Harmonika gelernt und gespielt, und sicher gut gespielt, nach Noten, nach Gehör, nach der Großvatermethode. Wir älteren Spieler haben alle nicht nach der Griffschrift gelernt, die ja damals noch gar nicht erfunden war. Aber - unlängst habe ich gehört: Das größte Verbrechen eines Musikanten ist, Noten oder Griffschrift zu spielen, anstatt Musik zu machen. NotenDas Lernen nach Noten ist etwas mühsamer, geht langsamer, bringt nicht so schnell Erfolge. Ich empfehle aber jedem, der über das Anfängerstatus bereits hinaus ist oder der ohnedies die Noten beherrscht, auch das Spiel nach Noten. Man lernt dabei musikalische Zusammenhänge, die über das Knöpferldrücken weit hinausgehen. Es ist gar nicht so schwer, wie oft behauptet wird. Gehör Ich selbst habe das Harmonikaspiel nach Gehör gelernt. Noten kannte ich zwar, aber ich konnte sie etliche Jahre lang nicht auf der Harmonika umsetzen. Die Griffschrift gab es damals noch nicht. Ich empfehle heute zwar für Anfänger eher die Griffschrift, aber auch das freie Spiel nach dem Gehör sollte man irgendwann erlernen, es bringt doch viel für ein besseres Spiel. Auf einer Folgeseite gebe ich Tipps dazu. Ich habe als Anfänger Probleme, den Bassrhythmus einzuhaltenWenn das Stück für die rechte und linke Hand unterschiedliche Rhythmen vorsieht, haben viele Anfänger Probleme, dies zu spielen. Die Finger wollen nicht so, wie die Noten vorschreiben. Dabei sind unterschiedliche Rhythmen in Bass und Melodie die Regel, das sollte jeder von Anfang an beherrschen. Auch über dieses Thema habe ich eine eigene Seite eingefügt: Bassrhythmus-Übungen.
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Franz Fuchs Volksmusikschule
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