Weitere Variationen in der Volksmusik, Spiel in Terzen oder
Sexten
Wenn es Ihnen nicht gefällt oder nicht genügt, eine Melodie, wie es eigentlich üblich ist,
viermal oder noch öfter zu wiederholen, wenn Sie mehr aus dieser Weise machen wollen, könnten Sie die Melodie variieren, indem Sie
diese bei der Wiederholung in einer anderen Lage spielen, oder indem Sie von Terzen
auf Sexten wechseln.
Ich erkläre dies hier am Beispiel des Walzers Der Mondscheinige von Klaus
Karl, 3. Melodie (Trio). Hier
finden Sie die gesamte Original-Melodie
in Notenschrift und hier
in Griffschrift.
Auch im Satz
für Okarina habe ich dieses Stück veröffentlicht, mit Begleitstimmen
in Noten und Griffschrift.
Die Melodie des Trios ist in Oberstimmen-Melodik
gehalten. Über der Hauptstimme (Alt) liegt im Terz-Abstand eine Oberstimme
(Sopran). Eine dritte Stimme (Tenor) ist eigentlich nicht notwendig, kann aber
den Klang verbessern. Wie das geht, zeige ich auf der nächsten
Seite.
In den nachstehend eingefügten Noten sehen Sie pro Zeile oben
Normal-Notation, darunter Griffschrift für
Steirische Harmonika. Klicken Sie auf das Notenbild, so können sie
die Noten samt Bassbegleitung hören. Unter jedem Notenbild habe ich auch die
Capella-Datei, die PDF-Datei
und die Midi-Datei zum Download angegeben, falls Sie das brauchen.
Die Hauptstimme habe ich rot
eingefärbt, die Überstimme habe ich schwarz eingefärbt, die auf
der nächsten Seite eingefügte dritte
Stimme ist grün.
Näheres zur Mehrstimmigkeit habe ich auf der Seite Einfache
Mehrstimmigkeit veröffentlicht. Nachstehend gehe ich eher auf die
Situation bei der Steirischen Harmonika ein.
1. Normal-Lage in Terzen
Sie sehen in der Notenschrift, die Hauptstimme,
rot eingefärbt, ist unten, sie endet mit dem
Grundton, in G-Dur ist das ein g.
Die Überstimme, hier schwarz, liegt eine Terz darüber und endet mit der Terz über
dem Grundton, in G-Dur ist das ein h. So funktioniert der Original-Satz dieses
Stückes und vieler gleichartiger Stücke. Viele Volksmusikstücke und
viele Lieder haben diese Oberstimmen-Melodik.
In der Harmonika-Griffschrift ist das nicht so eindeutig sichtbar, aber der Klang
ist gleich, die Oberstimme klingt höher als die Hauptstimme,
auch wenn sie in der Griffschrift ab und zu tiefer notiert ist. |
1. Download Terzen Normal Capella-Datei
- PDF-Datei
- Midi-Datei
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2. Obere Lage in Terzen
Hier habe ich das Gleiche eine Oktave höher geschrieben. Das ist eine
gute Möglichkeit, die Melodie bei der Wiederholung zu variieren. Aber Vorsicht: bei vielen Melodien
könnte es zu hoch und piepsig klingen. In Druck ist es meist für jede
Stimme die vierte Taste nach oben, in Zug meist die fünfte Taste. Sie
sehen aber, manche Akkorde kann man in der Harmonika-Griffschrift nicht
genau nach oben transponieren. Da in der oberen Lage der Gleichton
fehlt, muss man den entsprechenden Ton auf einer anderen Taste
suchen. |
2. Download Terzen Oben Capella-Datei
- PDF-Datei - Midi-Datei
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3. Untere Lage in Sexten
Um die Melodie zu variieren, können Sie bei Oberstimmen-Melodik
immer die Überstimme eine Oktave tiefer spielen. Das Stück
erklingt dann nicht im Terz-Abstand,
sondern im Sext-Abstand. Das wirkt
eher gefühlvoll.
Ich würde das bei diesem Stück beim ersten Durchspiel machen, beim zweiten Durchspiel
können sie in die Normal-Lage in Terzen (1.) wechseln. Also immer zuerst
tief und dann höher klingend spielen.
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3. Download Sexten unten Capella-Datei
- PDF-Datei - Midi-Datei
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4. Obere Lage in Sexten
Sie können aber auch die Hauptstimme
eine Oktave höher spielen und die Überstimme belassen. Das ergibt
ebenfalls Sext-Abstand, aber eine
Oktave höher wie vorher.
Hier würde ich beim ersten Durchspiel die Normal-Lage in Terzen
(1.) wählen, und bei der Wiederholung der Melodie in die obere Lage in Sexten
wechseln.
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4. Download Sexten oben Capella-Datei
- PDF-Datei
- Midi-Datei
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Wenn Sie möchten, können Sie dies auch im Lehrvideo
von Martin Reindl ansehen und anhören. Er erklärt es zwar etwas
anders, kommt aber zum gleichen Ergebnis wie ich.
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