Instrumentale Begleitung zum Singen
Gelernt unter anderem bei einem Kurs des
Steirischen Volksliedwerkes mit
dem leider viel zu früh verstorbenen Herbert Krienzer
Musikalische Begleitung
Ob mit Gitarre,
Steirischer Harmonika, Zither oder einem anderen
Instrument, oder auch durch eine Instrumentengruppe, durch die instrumentale Begleitung erfahren Volkslieder oftmals ihre volle Entfaltung. Der gekonnte Einsatz von Instrumenten unterstreicht den Charakter
vieler Lieder und erreicht im
Vor-, Zwischen- und
Nachspiel eine weitere Dimension.
Eine musikalische Begleitung hebt das Lied in seiner Wirkung, soll den Gesang aber untermalen und nicht übertönen, muss daher leiser als die Singstimmen sein. Sie darf sich nicht in den Vordergrund drängen, sondern soll eher weniger machen, sich zurückhalten. Die gesungene Melodie muss im Vordergrund sein, der Text hörbar und verstehbar bleiben. Eine Begleitung soll also das Lied nicht zerstören, sondern untermalen.
So eine musikalische Begleitung kann zusätzlich auch beim Gesang fehlende Stimmen
ergänzen.
Beispiel Harmonika oder Akkordeon
Für Volksmusik reicht oft die dreireihige Harmonika aus.
Wollen Sie aber öfters zur Harmonika singen, dann ist die größere,
vierreihige Harmonika besser geeignet. Hier gibt es doch mehr
Auswahlmöglichkeiten, um Ihre Stimme optimal einsetzen zu können.
Ich empfehle, der höchste Ton, den
man gern singt, ist die Tonart der 2. Reihe auf der Steirischen Harmonika. Bei
mir ist es das D, ich singe daher gern zu einer A-D-G-C-Harmonika.
Oder Sie besitzen mehrere Harmonikas
in verschiedenen Tonarten, damit Sie die optimale Tonart zu Ihrer Singstimme
wählen können.
Ich demonstriere dies an einem ziemlich einfach aufgebauten Lied, das mein Vater gerne sang, dem
"Schneider".
Seitlich sehen Sie die zweistimmigen Singnoten mit Bassbezifferung.
Die vollständige Version
habe ich auf Der Schneider
veröffentlicht.
Klicken Sie in auf die Noten, können Sie die Melodie hören.
Falls das bei Ihrem Browser nicht funktioniert können Sie rechts außen das Midi
hören oder downloaden.
Falls Ihnen die Tonart nicht
zusagt, mit der ebenfalls angegebenen Capella-Datei können Sie die Tonart
erforderlichenfalls ändern.
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Originalversion
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1.
Die leichteste Möglichkeit der Begleitung ist:
liegende Akkorde, nicht zu laut, unterstreichen den Gesang, müssen aber sowohl zur Hauptstimme als auch zur Oberstimme passen.
Liegende Akkorde sind Akkorde,
die den ganzen Takt, selten noch länger, angehalten werden.
Ich verwende diese Möglichkeit recht oft, da sie den Gesang nicht stört
und mir doch hilft, die Stimme zu
halten. Sie passt auch recht gut zu ruhigen, langsamen Liedern, etwa beim
Adventsingen.
Seitlich sehen Sie oben die Gesangs-Hauptstimme,
darunter die Begleitung mit liegenden Akkorden in Noten,
darunter das gleiche in Griffschrift für die Steirische Harmonika.
Für die Harmonika ist dies spielbar in der zweiten und in der dritten
Reihe, je nach gewünschter Tonart. In der ersten oder vierten Reihe
müsste der Satz geringfügig angepasst werden.
Siehe auch Harmonika-Nachschlag
bzw. die zugehörigen Unterseiten.
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1 a.
Bordunbegleitung
ist auch eine Art liegende Begleitung, sie passt zu vielen vor allem
älteren Liedern. Ein einzelner Basston oder seltener Grundton zuzüglich
Quintton klingen das ganze Lied durch oder werden wie im obigen Beispiel
akzentuiert.
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Zum Lied vom Schneider passt keine Bordunbegleitung.
Ich verwende sie aber etwa zum Lied vom lieben Augustin.
Die Noten dazu sehen Sie auf
Augustin Zwiefacher Noten
Die Griffschrift gibt es auf Augustin
Zwiefacher Griffschrift
Auch einen kurzen MP3-Ausschnitt
von meiner Musik gibt es, aus unserer
CD. |
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2.
Akkorde könnte man dann rhythmisch an das Lied anpassen.
Das passt auch zu lustigeren
Liedern. Jedoch sollte sich der Rhythmus dem Liedtext anpassen. Es kann
ohne weiteres schnellere und ruhigere Passagen geben, oder man setzt bei
manchen Stellen mit der Begleitung ganz aus, vielleicht sogar bei im Text
wichtigen Stellen. Oder man begleitet nur die im Text wichtigen Stellen,
aber natürlich nicht zu laut.
Das alles hat aber kaum etwas
mit Taktstrichen oder Polka- und Walzerrhythmus zu tun, sondern wirklich
nur mit dem Text.
Auch hier siehe Harmonika-Nachschlag
bzw. die zugehörigen Unterseiten, aber wie vorher geschrieben, Nachschlag
beim Singen eher sparsam einsetzen.
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3.
Akkorde könnte man dann zerlegen, mit einzelnen Tönen begleiten.
Derartiges sollte aber auch
nicht zu kurz, stakkato gespielt werden, auch nicht im Bass. Auch hier
passt man sich besser an den Rhythmus des Singtextes an.
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4.
Akkorde, zerlegt oder nicht, könnte man mit Übergängen, Läufen verbinden.
Damit kann man länger angehaltene Stellen oder Pausen im Singtext
verzieren.
Sie sollen nur die Melodie nicht übertönen oder zerstören. Die gesungene
Melodie soll die Hauptsache bleiben.
Daher Vorsicht, man kann leicht zuviel machen. Der gesungene Text soll immer
im Vordergrund bleiben.
Und noch einmal: Die Harmonika klingt immer lauter, als der Spieler glaubt.
Hier zeige ich nur ein Beispiel, es sind viele andere Alternativen möglich.
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5.
Man könnte die Melodie mitspielen 1-, 2-, 3-stimmig, könnte auch eine
bei den Sängern fehlende Stimme ergänzen.
Harmonikas (Akkordeons) sollen
dabei die Melodie spielen, ohne Akkorde, erst die Hauptstimme. Das hilft
ebenfalls, die Stimme zu halten und in der richtigen Tonhöhe zu singen.
Wenn zweistimmig gesungen wird,
Hauptstimme und Überstimme, könnte man die Hauptstimme instrumental
verstärken.
6.
Sie sehen und hören hier oben
die Lied-Hauptstimme in Noten, darunter das Gleiche in Griffschrift für
Steirische Harmonika.
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7.
Hier sehen und hören sie die Oberstimme des
Liedes.
Instrumental finde ich das nur
passend, wenn die Mehrzahl der Sänger die Hauptstimme singt.
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8.
Erst wenn man beide Stimmen
einstimmig spielen kann, sollte man beides zu Akkorden verbinden.
Durch diese Reihenfolge bekommt man als Musikant ein Gespür für den Verlauf der
zweiten Stimme
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9.
Die Oberstimme könnte man dabei auch
als Untersext singen bzw. spielen, eine Oktave unter der Oberstimme. So klingt es
eigentlich, wenn
Männer die Oberstimme und Frauen die Unterstimme singen.
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10.
Das Ganze sollte man vorteilhafter
ohne Noten- oder gar Griffschriftvorlage realisieren, man lernt dabei sein
Instrument besser kennen und merkt sich die Melodie auch leichter. Wenn man sich
darüber traut, sollte man Noten und vor allem Harmonika-Griffschrift bei Liedern, die man bereits singen kann, nur
im Notfall verwenden. Deshalb veröffentliche ich meine Lieder bis auf wenige
Ausnahmen nur in Noten und nicht in Griffschrift.
11.
Könner finden kreative
Nebenstimmen. Sie nutzen dabei Lücken, füllen Löcher in der Melodie, etwa
kanonartig, indem das vorherige Thema kurz wiederholt oder das folgende
angekündigt wird, sie spielen Durchgänge auf langen Noten und
ähnliches.
Aber
wenn keine Lücken sind, darf man die Singstimme nicht übertönen. Melodie und
Text müssen im Vordergrund bleiben.
12.
Jodler sollte man am Besten
überhaupt nicht begleiten, höchstens vorsichtig mit dem Bass, auch
Harmonika-Bass, aber ohne Gitarre und ohne Hackbrett.
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Bassstimme
Bei Liedbegleitung ist ein Wechselbass nicht so günstig. Die Bassstimme sollte so einfach wie möglich sein, damit der Gesang im Vordergrund bleibt. Daher möglichst nur Grundbässe
verwenden, außer bei Walzerliedern.
Bei vielen Liedern verwende ich gern
liegende Basstöne, vergleichbar dem Dudelsack, aber nicht zu laut.
Selbst singen zur Harmonika
Etliche Harmonikaschulen verbilden
ihre Schüler, behaupten etwa wider besseres Wissen: "Harmonika spielt man
nach Griffschrift! Punkt!" Nun, die Griffschrift ist manchmal ganz
hilfreich, etwa für Anfänger. Aber nicht nur ich meine dagegen, was man singen kann, sollte man auch spielen können, ohne Noten, ohne Griffschrift, nur aus dem Gehör.
1. Zuerst singe ich ein Lied in der Hauptstimme.
2. Dann singe ich die Oberstimme, wenn ich sie kann.
3. Dann erst spiele ich die Melodie auf meinem Instrument,
ebenfalls zuerst die Hauptstimme, dann erst die Oberstimme, dann beides
zusammen, zweistimmig genügt.
4. Dann erst begleite ich mich beim Singen,
leise, als Stütze, ich darf das Lied nicht übertönen.
5. Ein kleiner Hinweis: Die Harmonika
klingt für die Zuhörer lauter als für den Sänger selbst, da der Ton nach
vorne ausstrahlt. Daher sollte der Harmonikaspieler etwas leiser spielen, als er
glaubt.
Selbst singen
Beim Singen verwendet man am Besten den eigenen Dialekt.
Häufig glaubt man, den aufgeschriebenen „Original-Dialekt“ verwenden zu müssen, den man eigentlich nicht beherrscht. Dieser stimmt auch oft nicht, ist nur der Dialekt des Überlieferers, von dem das Lied aufgezeichnet wurde. Das Lied könnte aber ursprünglich von ganz wo anders stammen.
Mehrstimmigkeit im
Volksgesang
Allgemeines zur Mehrstimmigkeit habe
ich auf der Seite Mehrstimmigkeit
angeführt.
1.
Die Hauptstimme ist die wichtigste Stimme, sie ist oft nicht die oberste Stimme, aber sie ist die Stimme, die mit dem Grundton der Tonart endet, also in G-Dur mit dem G. |
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2.
Diese Stimme kann in weiter Lage gesungen werden, alle singen das Gleiche, aber bei Männern klingt die Hauptstimme eine Oktave tiefer als bei Frauen.
Hier habe ich nur versucht, das
graphisch darzustellen, Sie brauchen es nicht zu spielen. Das kommt aber
heraus, wenn Männer und Frauen die Hauptstimme wie oben singen. |
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3.
Eine 2. Stimme kann dazu kommen,
meist als Oberstimme, in enger Terz-Lage (eine Terz höher = der dritte Ton
darüber, auf der Harmonika ist das meist der nächsthöhere Knopf) |
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4.
Oder seltener in Sext-Lage (meist eine Sext tiefer = der 6. Ton darunter)
Auf der Harmonika ist das meist
im Druck der 3. Knopf darunter, im Zug der 4. Knopf darunter) Hier
habe ich die Tonart gewechselt, damit die Tonlage zu den Möglichkeiten
meiner Stimme passt. |
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5.
Wenn zwei (oder mehrere) Männer oder zwei (oder mehrere) Frauen miteinander singen, werden sie je nach ihrer Stimmbeschaffenheit die Terzen- (3.) oder Sextenlage (4.) wählen. Wenn mehrere Männer und Frauen gemeinsam singen, besteht die Möglichkeit, dass beide Geschlechter zweistimmig singen, es erklingen dann 4 Stimmen, je zwei im Oktavabstand. Die Tonart muss dabei so gewählt werden, dass sowohl Frauen als auch Männer die Haupt- und 2. Stimme umsetzen können. Eine zweite, wohl schönere Möglichkeit wäre, dass die Frauen die höher
klingende Stimme, die Männer in der Terzen- oder Sextenlage darunter singen (subjektiv bedeutet das für den Mann, höher als die Frau zu liegen, weil er ja von Natur aus eine tiefere Stimme hat).
Eine Umkehr dieser Regel, also dass Männer die
tiefer klingende Stimme singen, ist
schlicht und einfach falsch! Die Männerstimme klingt ja ohnedies tiefer
als die Frauenstimme. Der Tonabstand zwischen diesen beiden Stimmen würde
zu groß.
6.
Eine Bassstimme unterstreicht das Ganze, ist aber bei Musikbegleitung nicht erforderlich. Da spielen die Instrumente den Bass.
Aber bitte nur Grundbässe, Wechselbass passt zu Liedern meist überhaupt
nicht.
7.
Eine dritte Stimme macht den Klang voller und breiter.
Aber man muss wissen, was man erreichen will. Die Zweistimmigkeit ist luftiger und
transparenter, und genau so richtig.
8.
Deshalb veröffentliche ich meine Lieder nur zweistimmig. Das reicht eigentlich,
besonders wenn man mit Instrumenten begleitet, und vierstimmigen Chorsatz gibt es ohnedies überall.
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Rhythmus
1. Viele Lieder werden sehr frei im Rhythmus vorgetragen, das muss auch die Begleitung übernehmen, eventuell mit liegenden Akkorden.
2. Eine genaue Ordnung beim Singen ist oft langweilig, kleine Unebenheiten, Rhythmusänderungen beleben viele Lieder. Sie sind oft auch durch den Text bedingt.
3. Es gibt aber auch Lieder, beispielsweise Walzerlieder, die genau im Rhythmus vorgetragen werden.
Tonart
Die Tonart, in der ein Lied gespielt wird, richtet sich nach den Möglichkeiten der Sänger. Das Lied sollte so hoch gesungen werden, als nach der Tonlage aller Sänger möglich, in einer möglichst
hoch klingenden Tonart. Der Sänger bestimmt also die Tonart, das ist vorher auszuprobieren.
Da mein höchster mit der Grundstimme gut erreichbarer Ton das
d ist, setze ich in für mich geeigneter Tonart. Falls das für Sie nicht passt, falls Sie höher hinauf singen können, müssten Sie meine Noten entsprechend
adaptieren bzw. transponieren.
Vorspiel, Zwischenspiel, Nachspiel
1.
Das Vorspiel, die Einleitung kündigt nicht nur das Lied, auch die Tonart an, kann auch den ersten Ton des Sängers
angeben und damit diesem den Beginn erleichtern. |
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2.
Die Melodie zum Vorspiel,
Zwischenspiel oder Nachspiel könnte man aus dem Lied nehmen, allenfalls etwas
variiert.
Im seitlichen Notenbild sehen Sie ein
einfaches Vorspiel, auch als Zwischenspiel oder Nachspiel zu verwenden. Zuerst
nur 2 Takte, dann 4 Takte lang, oben in Noten, darunter in Griffschrift für
Steirische Harmonika, spielbar sowohl in der 2. als auch in der 3. Reihe.
Alle seitlichen Noten sind nur
Beispiele. Unzählige andere Möglichkeiten sind genau so vertretbar.
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3.
Oft wird der Melodieschluss als Vor-
oder Zwischenspiel genommen. Das verhindert, dass übereifrige Sänger zu früh einsetzen.
Ich spiele Vor- und
Zwischenspiele absichtlich lauter, auch das deutet dem Sänger an, dass er
noch nicht singen soll. die Liedbegleitung soll dann natürlich leiser
sein, soll den Gesang untermalen und nicht stören.
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4.
Beim Zwischenspiel oder Nachspiel könnte die Tonart
gewechselt werden.
Oder man beginnt verkehrt, mit der 4. oder 5. Stufe.
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5.
Ein Zwischenspiel verkehrt beginnen,
also mit der 5. Stufe, das gleicht allfällige Unsauberkeiten der Sänger aus.
Allerdings, spielt man das ganze Stück leise mit, wie oben angedeutet,
gibt es derartige Unsauberkeiten der Sänger gar nicht.
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6.
Manchmal könnte man auch die Taktart ändern, von 3/4 zu 2/4-Takt oder umgekehrt.
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7.
Oder man wählt eine komplett andere, fremde Melodie als Vorspiel, Zwischenspiel und Nachspiel, das ist besonders beliebt beim Walzerlied.
8.
Ein deutlich akzentuierter Schluss ist die Aufforderung für den Sänger, zu beginnen.
9.
Das Vor- oder Zwischenspiel könnte
oft schneller gespielt werden, als das Lied dann gesungen wird. Daher am Ende langsam werden, stark einbremsen, auf den Sänger warten.
10.
Oft ist es fein, wenn ein Zwischenspiel den Charakter des Liedes aufgreift und vertieft. Manchmal ist auch ein gegenteiliger Charakter – als Kontrapunkt – reizvoll. Eine gängige Praxis ist, beim Zwischenspiel im Tempo mehr oder weniger anzuziehen.
11.
Unsere Volksliedmelodien haben meist 8 Takte oder ein Vielfaches davon, daher soll das Zwischenspiel 2 Takte oder ein Vielfaches (4 Takte, 8 Takte) davon haben.
12.
Ein Beispiel für Vor-,
Zwischen- und Nachspiel beim Walzerlied habe ich beim Lied Still,
stad, daß's di net draht veröffentlicht.
Weitere Beispiele sind etwa das Lied Heut
iss i nix mit einem wienerischen Marsch als Vor- und
Zwischenspiel,
oder der Holzschneiderjogl,
mit unterschiedlichen Melodien zwischen den Gstanzlstrophen,
oder diverse Zwiefache, etwa der Hatscha
und viele andere bei mir veröffentlichte gesungene Zwiefache.
Weitere Beispiele gibt es in
meinem Liederheft 1: "Ehrliche
Liebeslieder", das sowohl in Noten als auch in Griffschrift
erhältlich ist.
Aber - das alles sind nur
Beispiele, die Sie überhaupt nicht übernehmen müssen. Sie sollten
selbst herausfinden, welche Möglichkeiten sich auf Ihrem Instrument mit
Ihrem Können ergeben, um Lieder bestmöglichst zu begleiten. Es ist auch
immer besser, einfach zu bleiben, damit die Melodie nicht vernudelt oder
gehudelt wird.
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Gestik und
Theatralik
Das Auftreten eines Sängers
garantiert die Wirkung.
1. Aufstehen wirkt immer besser als
sitzen, man sollte alle Leute ansingen, ansehen, im Duo auch den Partner
ansehen.
2. Man könnte vor wichtigen
Wörtern, vor der Pointe eines Liedes, eine kleine Pause einschieben.
3. Man könnte markante Worte nicht
singen, sondern betont sprechen, oder besonders akzentuiert singen.
4. Manchmal könnte man wie die
früheren Bänkelsänger Utensilien verwenden, etwa einen Hammer hoch halten,
wenn dieses Wort im Lied vorkommt.
Sonstiges
1. Ansingen könnte ein Sänger manche Lieder einstimmig, solo oder höchstens mit leiser Akkord-Untermalung,
in der Hauptstimme, (das ist meistens die Stimme, die mit dem Grundton der
jeweiligen Tonart endet). Erst ab der zweiten Zeile wird mehrstimmig gesungen mit voller Begleitung.
Ich lasse zumindest den Sänger den Auftakt solo singen, also auch ohne jede
Begleitung.
2. Ein Nachschlag, wie ich ihn auf der Seite
Nachschlag beschrieben habe,
wirkt bei Musikstücken fast immer gut, beim Gesang gefällt er mir
persönlich nicht so, in seltenen Fällen ist er auch möglich (Tanzlieder …), allerdings achte man darauf, dass das Lied nicht zu unruhig oder zerhackt wird.
3. Bei Volkslied oder Volksmusik soll jeder Mitspieler oder Sänger auf den anderen reagieren. Lieber einfach bleiben als zu kompliziert gegen die Mitspieler agieren.
4. Sänger denken in Linien (horizontal), das Lied entwickelt sich von Silbe zu Silbe, von Ton zu Ton weiter. Harmonikaspieler denken oft in
Akkorden (vertikal), sie sollten üben, auch in Linien
(Melodien) zu denken, da dies einem Lied eher gerecht wird.
5. Ein Lied lebt vom Text. Jedes Lied
muss daher vorbereitet, geprobt werden, damit der Text für die Zuhörer
verständlich ist.
6. Beim endgültigen Schluss, am Ende
des Nachspiels, singe ich bei manchen Liedern gerne noch einmal zur Abrundung
die letzte Zeile des Refrains, selten sogar die komplette erste Strophe.
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