Übungen für die Koordination von rechter und linker HandMusik besteht aus Melodie, Harmonie und Rhythmus. Für mich ist von diesen drei Musikbestandteilen der Rhythmus das Wichtigste. Wenn Sie einen Melodiefehler spielen, ist das vielleicht sogar eine nette Variation, machen Sie einen Harmoniefehler, merken viele Zuhörer das gar nicht. Aber ein Rhythmusfehler, jeder Rhythmusfehler, stört auch einen Schwerhörigen, sogar den sprichwörtlichen Blinden mit dem Krückstock. Wenn das Stück für die rechte und linke Hand unterschiedliche Rhythmen vorsieht, haben viele Anfänger auf der Harmonika Probleme, dies zu spielen. Die Finger wollen nicht so, wie die Noten vorschreiben. Dabei sind unterschiedliche Rhythmen in Bass und Melodie die Regel, das kommt bei jedem Stück vor. Auf der Harmonika sollte das eigentlich Die folgenden Übungen vereinfachen ein Stück so, dass es auch für den Anfänger spielbar wird, werden dann in 7 winzigen Schritten immer schwieriger, bis das Original erreicht ist. Ich habe jeden Schritt zuerst in Griffschrift und darunter auch in normalen Noten (C-Dur) eingefügt. Beim Internet-Explorer können Sie auf die Noten klicken und hören dann die Melodie. Falls das bei Ihrem Browser nicht funktioniert, klicken Sie auf "midi" und hören das Stück auch. Sie können das Prinzip dazu aber auch bei jedem anderen Stück einsetzen. Auch dazu gebe ich Hinweise bei den einzelnen Übungen. 1. ÜbungÜben Sie zuerst die Melodie in der zweiten (mittleren) Reihe mit der rechten Hand, langsam, noch viel viel langsamer, als Sie glauben, und dann noch einmal langsamer, als Jodler, bis dies zu Ihrer Zufriedenheit klappt, dann spielen Sie zu jedem Ton auch den Bass-Grundton, und nur den Grundton, mit dem Ringfinger, im gleichen Rhythmus dazu. Erst wenn das gut klappt, können Sie schneller werden, aber nicht gleich . Und wiederholen Sie das Stück öfters, nicht nur einmal, wie ich es vorgegeben habe. Fingersatz Melodie: Mittelfinger (3. Finger) auf dem Gleichton, Beginn mit dem Ringfinger (4. Finger). 2. Takt Beginn mit dem Zeigefinger (2). Wenn Sie wollen, können Sie zusätzlich auch den zweiten möglichen Fingersatz anwenden, Ringfinger auf dem Gleichton. Üben Sie dann das gleiche Stück in der dritten Reihe, wenn Sie eine Vierreiher haben, auch in der vierten Reihe. Wieder mit dem Mittelfinger (oder dem Ringfinger) auf dem Gleichton, aber mit den Bässen der dritten (C) oder vierten (D) Reihe. Hier können sie die Midi-Datei downloaden. Wenn Sie eine andere Melodie, etwa im 4/4-Takt üben wollten, üben Sie wieder zuerst nur die Melodie, aber wieder sehr langsam, und wieder ausschließlich mit Viertelnoten. Und dann spielen Sie ebenfalls zu jedem Ton den Bass-Grundton, und nur den Grundton. 2. ÜbungHier gibt es nur eine winzige Veränderung, ein Auftakt ohne Bassbegleitung und ein Schlusston, der in der Melodie, aber nicht im Bass länger ausgehalten wird. Auch hier üben Sie erst die Melodie allein, langsam, bevor Sie den Bass dazu spielen, weiterhin ausschließlich Grundbässe. Hier können sie die Midi-Datei downloaden. Für die andere Melodie, etwa im 4/4-Takt, gilt das Gleiche, aber nun mit Pause im Auftakt oder Schlusston. 3. ÜbungDies ist die schwierigste Übung von allen, Sie sollten sie daher erst angehen, wenn das obige wirklich sitzt. Sie spielen aber immer noch ausschließlich Grundbässe, immer den selben Bassknopf. Und auch hier üben sie erst die Melodie allein, langsam, sehr langsam, bevor der Bass dazukommt. Der Bass ist übrigens rhythmisch noch genau gleich mit der zweiten Übung. Und die Melodie ist nun die einstimmige Original-Melodie, nur sehr langsam. Hier können sie die Midi-Datei downloaden. Für die andere Melodie, etwa im 4/4-Takt, können Sie nun punktierte Noten oder längere Noten einüben. Aber der Bass muss rhythmisch genau gleich wie bei der 2. Übung gespielt werden. 3. Übung, ErklärungUm dies zu verstehen, schauen Sie bitte noch einmal das Bild zur 3. Übung an. Sie sehen am obigen Bild, es gibt nur drei Möglichkeiten: 1. Im Auftakt spielt nur die Melodie (rechte Hand), der Bass (linke Hand) hat Pause, ich nenne das rechts. 2. Den ersten Ton nach dem ersten Taktstrich spielen sowohl Melodie als Bass gleichzeitig, ich nenne das beide. 3. Den nächsten Ton spielt nur der Bass (linke Hand), die Melodie hat Pause oder bleibt liegen. ich nenne das links. Weitere Möglichkeiten gibt es beim Harmonikaspiel nicht, auch nicht bei den schwierigsten Stücken. Und nun spielen Sie, wenn Sie
möchten, die Melodie mit einem Finger in beiden Händen, klopfen Sie den
Rhythmus auf die Tischplatte und sprechen Sie den Text mit: Klappt das mit den Fingern? Aber
nicht zu vergessen: LANGSAM! Versuchen Sie das Ganze auch im 4/4-Takt. Bravo! Wenn Sie diesen Rhythmus erkennen, haben Sie haben Schwierigste geschafft. Nun werden meine Übungen wieder etwas leichter. 4. ÜbungDies sollten Sie wirklich erst probieren, wenn die 3. Übung rhythmisch einwandfrei klappt. Hier bleibt die Melodie genau gleich wie bei der 3. Übung, dafür kommt ein normaler Bass dazu, abwechselnd Grundbass mit dem Ringfinger und zugehöriger Akkordbass (zwei mal, da im Walzertakt) mit dem Mittelfinger. Hier können sie die Midi-Datei downloaden. Für die andere Melodie, etwa im 4/4-Takt, können Sie nun ebenfalls mit Grundbass und Akkordbass abwechseln, aber nun nur je ein Akkordbass, also Noten (C c C c G g G g) oder Griffschrift (B b B b usw.) 5. ÜbungAuch hier bleibt die Melodie genau gleich, dafür kommt ein einfacher Wechselbass dazu. Prinzip einfacher Wechselbass auf der Harmonika ist: im Zudruck Beginn mit dem Ringfinger, Akkord 3. Finger, dann Wechselbass mit dem 2. Finger. Im Aufzug Beginn mit dem 2. Finger, im Zudruck Beginn wieder mit dem 4. Finger. Hier können sie die Midi-Datei downloaden. Für die andere Melodie, etwa im 4/4-Takt, passt nun ebenfalls Wechselbass, also in Noten (C c B c B c C c) oder Griffschrift B b A b A b B b). 6. ÜbungNoch einmal genau gleiche Melodie, dazu kommt ein einfacher Schlusslauf. Der D-Bass ( in der 2. Bassreihe, daher in meiner neueren Schreibweise B2) wird mit dem 4. Finger gegriffen. Hier können sie die Midi-Datei downloaden. Für die andere Melodie, etwa im 4/4-Takt, kommt ein sehr einfacher Schlusslauf dazu, letzter Takt in Noten C G C, in Griffschrift B A B. 7. ÜbungHier wird die Melodie zweistimmig, Beginn 4. Finger am Gleichton, jeder Finger bleibt bei seinem Knopf. Der Wechselbass wird mit einer etwas komplizierteren Schlussfloskel ergänzt, den D-Bass (2. Bassreihe, daher in meiner neueren Schreibweise B2) spielt man mit dem 4. Finger, den G-Bass (2. Bassreihe, daher in meiner neueren Schreibweise C2) mit dem 5. Finger. Hier können sie den Midi-Klang anhören oder downloaden. Und auch die andere Melodie im 4/4-Takt können Sie nun mehrstimmig spielen. AnmerkungenHier können Sie die Noten zum Üben herunterladen Weitere derartige einfache Übungen für die rechte Hand finden Sie bei den Lehrvideos. Sie können aber auch das PDF-Lehrheft "alle Gleichtonstücke" downloaden und durcharbeiten. Spielen sie bei allen Übungen von Anfang an den Bass (linke Hand) nur ganz kurz, besonders bei Polkas, dafür halten Sie die Melodietöne der rechten Hand etwas länger an. Das klingt nicht nur schwungvoller, das hat auch den Vorteil des geringeren Luftverbrauchs. Besonders Anfänger kommen oft mit der Luft im Balg nicht aus, weil sie die Basstasten zu lange drücken. Alle Übungen sollten Sie zuerst wie in der Griffschrift notiert in der zweiten Reihe spielen. Ich empfehle, sie dann mit dem gleichen Fingersatz auch in der dritten Reihe zu spielen bzw. bei einer Vierreiher auch in der vierten Reihe. Für mein Gefühl setzen alle mir bekannten Schulwerke viel zu früh auf den Wechselbass, der natürlich in Ordnung ist, aber für Anfänger doch etwas schwer. Aber auch alle dort angegebenen Melodien können Sie bei Bedarf mit Grundbässen wie in den Übungen 1 bis 3 oder mit einfachem, normalen Bass wie bei Übung 4 begleiten und erst, wenn dies klappt, zum Wechselbass übergehen. |
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