Haltung der rechten Hand bei der Steirischen HarmonikaIch meine mit dem Ausdruck Handposition, dass beim Spiel auf der Steirischen die ganze Hand in vielen musikalischen Phrasen oder sogar ganzen Melodien ruhig auf der Stelle bleibt, sich eigentlich nicht bewegt, nur die Finger bewegen sich. Bei einem meiner allerersten Harmonika-Weiterbildungskurse habe ich das bemerkt, der Spieler bewegte die Hand kaum.
Fingersatz noch einmalSchaue ich meine Harmonika an, so hat sie im Diskant, also auf der rechten Seite, 46 Tasten, manche haben auch 50 Tasten. Die alle soll ich mit den vier (oder auch 5) Fingern meiner rechten Hand erreichen. Ich brauche daher einen guten Fingersatz. Schon beim Einüben eines neuen Stückes sollte ich mir den Fingersatz gut überlegen, das hilft sehr beim Musizieren, vor allem aber auch beim Auswendiglernen. Ohne einen für dieses Stück eingeübten Fingersatz werde ich nie flüssig spielen können. Und wenn ich das Fingergedächtnis nicht einübe, wird es nicht funktionieren. Soll ich eine Stelle mit dem dritten oder mit dem vierten Finger spielen? Wenn ich mir das erst während des Spiels überlege, bin ich immer etwas unsicher, das winzige Stocken im Melodiefluss könnte ein Zuhörer bemerken. VariantenFixe HandpositionBei einfachen Melodien, und da gibt es mehr, als man glaubt, sollte man die Handposition genau beibehalten. Mir hilft da sehr der Daumen am Griffbrett. Und jeder andere Finger hat eine Taste, bei der er bleibt oder zu der er immer wieder zurückkehrt, ohne Handbewegung. Hand verschiebenHand verschieben durch KletternMan bleibt nicht mit dem Finger auf seiner Taste, sondern nimmt an passender Stelle einen anderen Finger und verschiebt dadurch die Hand ein kleines Stück nach oben oder nach unten. Hand verschieben durch SpringenOft muss man innerhalb der Melodie zu einer ganz anderen Position springen. Da ist es etwas schwieriger, die richtige Taste zu treffen, braucht daher etwas Übung. Aber hier hilft der Daumen am Griffbrett ganz besonders. Mit einer Daumenposition kann ich fast das ganze Griffbrett erreichen, der Daumen bleibt vorerst auf seiner Position. Erst, wenn ich die neue Position sicher habe, rutsche ich auch mit dem Daumen nach. Finger-Untersatz oder ÜbersatzIch mache das immer wieder, aber nur mit dem Zeigefinger und Mittelfinger oder mit dem Mittelfinger und Ringfinger. Mein kleiner Finger ist mir dazu etwas zu unbeweglich. Das Ganze kann legato wirken, also ohne die kleinste hörbare Pause. Dazu habe ich etwa beim Klarinettenmuckl sogar meinen Fingersatz für die überlange Folge von Akkordtönen angegeben. Hier bleibe ich in der ersten Melodie bei keiner Position stehen, sondern brauche fast das ganze Griffbrett und führe natürlich die Hand nach. Ich verwende Übersatz oder Untersatz aber auch bei einfacheren Melodien, wenn es wo passt. Fingerwechsel auf dem gleichen TonIst ein Ton oder Akkord mehrmals zu spielen, kann ich dabei problemlos die Finger auf dem gleichen Knopf wechseln, tauschen, etwa um andere Finger für den folgenden Melodieteil zur Verfügung zu haben. Finger spreizenDas geht am Besten zwischen 2. und 3. Finger, aber auch den kleinen Finger kann man bei Bedarf wegspreizen, um die nächste Taste zu erreichen. Dabei ist es manchmal leichter, nicht stur in der fixen Handposition zu verharren, sondern mit dem Handgelenk etwas mitzugehen. Allerdings sollte der Daumen dabei auf seiner Position bleiben. Diese Möglichkeiten kommen immer wieder alle in einzelnen Stück vor. Nur das Springen versuche ich, wenn möglich, zu vermeiden. Es ist aber manchmal notwendig. Wichtig ist aber, einen wirklich guten, vielleicht den besten Fingersatz von Anfang an suchen und einüben. Was ist ein guter Fingersatz?Er muss die Melodie unterstützen. Er darf sie nicht zerstören, etwa durch Springen auf dazu unpassenden Stellen. Springen bedeutet immer, es entsteht eine winzige Pause. Springen darf ich daher eigentlich nur, wenn an dieser Stelle diese winzige Pause passt und den Melodiefluss nicht zerstört. Der Fingersatz muss bequem, angenehm zu spielen sein, die Hand darf sich dabei nicht verkrampfen. Wenn das manchmal nicht möglich ist, ist es besser, einige Noten kurz zu spielen, staccato, aber Vorsicht, dass man damit den Melodiefluss nicht zerstört. Der Fingersatz muss einfach und logisch sein. Am Besten nimmt man für vergleichbare Stellen immer den gleichen Fingersatz. Alles, was ich bei anderen Stücken bereits gelernt habe, brauche ich nicht noch einmal zu lernen. |
Franz Fuchs Volksmusikschule
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