Ich demonstriere hier an einem kurzen Übungsstück verschiedene Arten, ein Stück zu setzen. Bitte spielen Sie das Stück auf Ihrem Instrument (Harmonika, Klavier, Zither) nach, oben ist die Notenschrift, unten ist die Griffschrift für Steirische Harmonika. Oder klicken Sie zumindest der Reihe nach auf die Notenblätter, um die Midi-Datei zu hören. Ich meine aber, selbst spielen ist besser. Achten Sie besonders auf die bunten Akkorde bzw. Noten. Horchen Sie und entscheiden Sie selbst, welcher Akkord, welcher Satz Ihnen besser gefällt. Allenfalls halten Sie die bunten Akkorde länger an, spielen nur diese Akkorde abwechselnd. Und dann überlegen Sie, warum Ihnen, vor allem Ihnen genau dieser Satz an genau dieser Stelle besser gefällt. Gemeint ist nicht das ganze, doch eher primitive Stück, gemeint ist der Satz an den bunt markierten Stellen, aber der steht natürlich im Zusammenhang. Ich gebe Ihnen keine Antwort, Sie sollen selbst hören und selbst entscheiden, was in Ihren eigenen Ohren besser klingt. Wenn Sie dann Ihrer Meinung sicher sind, versuchen Sie, mit der Zeit derartige Stellen in anderen von Ihnen gespielten Stücken zu hören, und vielleicht auch dort eine in Ihren eigenen Ohren besser klingende Version zu spielen, und nicht nur sklavisch an irgendwelchen Noten (Griffschrift) zu kleben. Übrigens, die Reihung der Stücke hat keinerlei System, ist reiner Zufall. Ich möchte Sie nicht beeinflussen. Und es gibt noch einige andere Arten, derartiges zu setzen. Einstimmiger Satz (Hauptstimme), nur zum Vergleich: Hier können Sie die Melodie (Midi-Datei) hören.
Zweistimmiger Satz, so wie er in den Lehr- und Spielheften von Florian Michlbauer häufig verwendet wird, die Hauptstimme ist oben:: Hier können Sie die Melodie (Midi-Datei) hören.
Wechselnder Satz, wie er in den Lehr- und Spielheften von Max Rosenzopf häufig verwendet wird, die Hauptstimme ist oben. Dass manche Akkorde nur einstimmig kommen, hat meistens spieltechnische Gründe. Hier können Sie die Melodie (Midi-Datei) hören.
Durchgehend zweistimmiger, weiter Satz, zum Großteil in Sexten, die Hauptstimme ist unten: Hier können Sie die Melodie (Midi-Datei) hören.
Mischsatz: durchgehend zweistimmiger, größtenteils enger Satz, die Hauptstimme ist oben: Hier können Sie die Melodie (Midi-Datei) hören.
Durchgehend dreistimmiger Satz, die Hauptstimme ist oben: Hier können Sie die Melodie (Midi-Datei) hören.
Durchgehend dreistimmiger Satz, die Hauptstimme ist in der Mitte: Hier können Sie die Melodie (Midi-Datei) hören.
Haben sie alles durchgespielt? Jetzt entscheiden Sie bitte selbst, welche Version gefällt Ihnen gut, oder sogar besser, oder gar nicht? Welche Version möchten Sie in Zukunft spielen, auch wenn vielleicht in Ihrer Griffschrift, in Ihren Noten eine andere Version steht. Oder sogar dann, wenn Ihr großes Vorbild eine andere Version spielt. Denken Sie immer daran: Ob es Ihrem Vorbild oder Lehrer gefällt, ob es auch mir gefällt, ist unwichtig. Es gibt nur einen einzigen Menschen auf der Welt, dem das gefallen sollte, was Sie spielen - und dieser Mensch sind Sie. Nur Sie allein. Allerdings, es ist eigenartig: Wenn Ihnen Ihr Spiel gefällt, wenn es Ihnen wirklich gefällt, dann gefällt es immer auch anderen Menschen. Und falls sie mehr über Mehrstimmigkeit oder Satz lernen möchten, vielleicht besuchen Sie meine Seite Einfache Mehrstimmigkeit.
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Franz Fuchs Volksmusikschule
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