ein einfaches PercussionsinstrumentLöffel wurden in Russland bereits im 18. Jahrhundert bei Festmählern als Musikinstrument benutzt. Im 19. Jahrhundert fertigte man extra für folkloristische Gesangs- und Instrumentalmusik Löffel in verschiedenen Variationen an. In der ländlichen türkischen Volksmusik werden Löffel (kaşık) aus Holz meist paarweise in jeder Hand zur Tanzbegleitung gespielt, teilweise als einziges Rhythmusinstrument oder in Verbindung mit der Rahmentrommel davul. Holzlöffel kommen schwerpunktmäßig im westlichen Zentralanatolien zum Einsatz und gelegentlich bei den an der Ägäisküste verbreiteten Zeybek-Tänzen. Aus der städtischen türkischen Unterhaltungsmusik sind Löffel heute verschwunden. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert waren Löffel verbreitet, deren türkischer Name çarpara vom persischen chahār para („vier Teile“) abstammte. In persischen Quellen sind chahār para seit dem 12. Jahrhundert abgebildet. In Europa verwendet man das kastagnettenähnliche Perkussionsinstrument vorwiegend in der Tanzmusik, meist zur Begleitung von schnellen Polkas, wobei der Fantasie in der Spielweise keine Grenzen gesetzt sind. Das Löffelpaar wird zwischen den Fingern eingeklemmt und mit Hilfe der anderen Hand an den Oberschenkeln oder anderen Körperteilen gegeneinander geschlagen. Bei der traditionellen russischen Musik werden meistens drei Löffel benutzt, wobei ein Löffel gegen zwei andere geschlagen wird. Mit einfachsten Mitteln entsteht ein Begleitinstrument mit großem Spaßfaktor, bei dem der Zuschauer bzw. Zuhörer immer wieder ins Staunen versetzt wird. Die Grundtechniken sind schnell erlernt, mit etwas Geschick und Kreativität entwickelt jeder seinen individuellen Stil. Ob Metall- oder Kochlöffel - das Instrument findet sich in jeder Küche. Jedoch sind für den Anfänger handelsübliche spezielle Musiklöffel empfehlenswert, die an den Enden verbunden sind. Der erfahrene Heimwerker entwickelt sie selbst, um seinen gewünschten Sound zu erzielen. Schlagtechniken mit unterschiedlichem Sound sind etwa:
Das Steirische Volksliedwerk bietet ab und zu einen Spielkurs für alt und jung an, bei dem man den Löffel von seiner musikalischen Seite kennenlernt, aber auch seinen ursprünglichen Zweck bei einem gemeinsamen Suppenbuffet nicht in Vergessenheit geraten lässt. Im gemütlichen Zusammensein kann man seine Schlagfertigkeit beweisen und beim anschließenden Sänger- und Musikantenstammtisch bis zum letzten Takt mitlöffeln. Angeboten wird max. im 2-Jahres-Rhytmus bzw. je nach Nachfrage ein Nachmittag. Siehe auch den Artikel in Wikipedia Im folgenden Video schlägt beim zweiten Stück Siegi Lemmerer aus dem steirischen Wörschach mit Löffeln den Takt. |
Franz Fuchs Volksmusikschule
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